September 2017
Liebe Kunden, liebe Freunde,
Nicht nur die Getreideernte ist (Ende August!) unter Dach und Fach, sondern endlich stehen auch unsere Maschinen und Traktoren unter Dach! Noch während Jaron und Martin die Dachplatten aufschraubten, fuhr Ulli schon den Radlader unter die endlich bedachte Remise, weil er seit Jahren mit dem nassen Sitz kämpft – in diesem Jahr eine echte Herausforderung…
Die Rundholzkonstruktion der Remise mit einer geplanten Kräutertrocknung unter dem Dach ist schon seit dem letzen Frühjahr im Bau, zunächst für den Außenstehenden eher unscheinbar. Aber in den letzten Wochen wurde immer deutlicher, dass die aus dem Boden ragenden Tuja-Stelen kein abstraktes Kunstwerk sind, sondern zu einem ernst zu nehmenden landwirtschaftlichen Bauwerk gehören. Aber nicht nur das: Endlich können wir witterungsunabhängig Feste feiern. Wenn sich das zu unseren Berliner Töchtern rumspricht, haben wir wahrscheinlich hier jedes Wochenende Party und die Kräutertrocknung wird zum Schlafboden degradiert.
Nicht minder ersehnt in diesem Jahr war aber die Getreideernte, die sich durch die Nässe immer weiter hinausschob. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge beobachteten wir die üppige Entwicklung der Untersaaten, die das Getreide in der Höhe fast einholten. Durch langjährige Erfahrung wusste ich aber, dass Fred Pörschke dieses Problem mit seinem Mähdrescher würde lösen können und tatsächlich schaffte er es wieder, die Ähren so zu dreschen, dass kaum nasse Grünteile im Getreide zu beklagen waren und wir nur den Hafer und den Roggen ein paar Tage lang auf dem Hänger umschaufeln mussten, bis die Feuchtigkeit so aus dem Getreide gezogen war, dass wir es problemlos einlagern konnten.
Gleich nach dem Drusch mähten wir einen großen Teil der Untersaaten ab zur Heugewinnung und hatten so eine doppelte Ernte!
Den Rest werden die Tiere abfressen, die sich über das rasante Kleewachstum in diesem Jahr freuen.
Viel mehr als das nasse Jahr belastet und die fast komplett ausbleibenden Obsternte: kaum Mirabellen, keine Äpfel, Birnen und Pflaumen: es wird das erste Jahr werden, in dem wir keinen Saft machen können!. Mindestens ebenso schwierig ist die Tatsache, dass ich meine Vorräte für den Fruchtjoghurt, die Fruchtschmäuse und die Marmeladen für den Kuchen kaum auffüllen kann.
Wenn also jemand einen Ort weiß, wo Obst ungenutzt verkommt, bitte gerne uns melden, damit wir mit dem Besitzer Kontakt aufnehmen können. Dieses Jahr sollte keine Frucht verkommen! Es gibt ja Jahre der Üppigkeit wie in den vergangenen beiden Jahren, wo man es einfach nicht schaffen kann, Alles zu verwerten. Aber dieses Jahr sollte wirklich nichts ungenutzt verkommen.
Also bitte meldet euch, wenn Ihr etwas wisst oder es selber nicht schafft, Euer eigenes Obst zu ernten. Wir sind dankbare Abnehmer und zahlen in Naturalien.
Dazu bietet sich unter anderem an: die nächste Schlachtung von Lämmern und einem Jungbullen. Dieser Bulle ist nicht der Älteste unter seinen Stallgenossen, aber etwas sehr eifrig und dominant, so dass er sich milchmäßig bei sämtlichen Kühen bediente und dadurch alle anderen älteren Bullen gewichtsmäßig überholte. Ob sein etwas hysterischer Charakter damit im Zusammenhang steht, wird sich nicht endgültig klären lassen, ist aber auch egal: wir sind froh, ihn für alle Beteiligten unversehrt nach Kerkow gebracht zu haben und werden das fette Tier umso genüsslicher verspeisen, wozu wir Euch auch herzlich einladen!
Zu dem Bullen gesellen sich auch ein paar Bocklämmer, die jetzt auch die Größe und das Alter erreicht haben, in dem man sich nicht mehr allzu schweren Herzens trennt. Die Böcke bekommen jetzt langsam andere Interessen als nur an ihren Müttern zu nuckeln und das kann für die alten Damen auf die Dauer schon etwas lästig werden, wenn es zu viele sind.
Das frische Fleisch gibt es also ab Freitag, dem 8.September entweder bei uns im Hofladen oder auf den Berliner Märkten.
Bestellungen bitte bis Dienstag, den 5. September. Gerade bei den Lämmern lohnt sich das Vorbestellen, die 6 Lämmer, die wir vor 4 Wochen geschlachtet haben waren sehr schnell verspeist!
Damit sich die Fahrt zu uns auch so richtig lohnt, bieten wir daher am Samstag, den 9.September noch eine zusätzlich Hofführung an, nach der man (nach Kaffee und Kuchen) gerne noch seinen Fleischanteil mit nach Hause nehmen kann.
Last not least wollen wir noch auf ein ganz besonderes Jubiläum hinweisen:
Die letzten Gutscheine werden verschickt!
5 Jahre lang durften wir uns mit unseren Schwalben-Gutscheinen für das Vertrauen bedanken, dass Ihr uns mit den Kundenkleinkrediten gewährt habt! Ohne dieses Finanzierungsmodell wäre es für uns unmöglich gewesen, die Photovoltaikanlage auf unser Haus zu setzen und so zu einer nachhaltigen Stromversorgung beizutragen. Nochmals allen Gutschein-Gewährern ein ganz herzlichen Dankeschön! Wir freuen uns seit 5 Jahren über ein störungsfreies Arbeiten der Anlage und hoffen, dass das noch lange so bleibt.
Ein ganz besonders großes Dankeschön darf ich – wohl im Namen von uns allen - Madlen Haney aussprechen, die seit 5 Jahren immer weiter den Versand der Gutscheine und die Betreuung unserer Solarkunden betrieben hat. Es war ja vorgesehen, dass ich das schrittweise übernehme und es gab dafür auch einen gut ausgearbeiteten Plan von Madlen, den ich aber zu meiner Beschämung völlig aus den Augen verloren habe – vor allem wahrscheinlich, weil es mit Madlen so gut lief und bevor ich mir irgendwie Gedanken machen konnte, alles immer schon erledigt war. Das ist um so bewundernswerter, als Madlen sich auch nicht langweilt, sondern in den letzten beiden Jahren noch ihren Master in Regionalentwicklung gemacht hat und mit eigenen Projekten auch sonst gut ausgelastet ist.
Sie ist ja auch diejenige, die das ganze Konzept dieses Finanzierungsmodells entwickelt hat bis in die kleinsten Details, was wir niemals alleine geschafft hätten und dabei auch noch wesentlich bei der Entwicklung unseres soldarischen Landwirtschaftsmodells „gela Eberswalde“ mitgewirkt hat.
Vielen Dank, Madlen! Ohne Dich wären wir auf unserem Hof noch viele Schritte zurück!!
Jetzt hoffen wir natürlich, dass alle Solarkunden uns auch nach dem Versenden der letzten Gutscheine noch treu bleiben und weiter bei uns einkaufen! Denn das ist natürlich letztlich die Grundlage unseres Betriebes: Dass die Kunden uns durch die Abnahme unserer Produkte zu fairen Preisen ermöglichen, in der gleichen Weise weiter zu wirtschaften wie bisher bzw. unsere Arbeit immer weiter zu verbessern. Daran teilzunehmen, laden wir alle Kunden ganz herzlich ein!
Die nächste Gelegenheit: Neben Rind- und Lammfleisch auch leckeres Gemüse - Kürbisse, Zuckermais. Kartoffeln, Mangold Rote Bete Zwiebeln: alles, was das Herz begehrt auf dem Hof zu erwerben und sich bei der Hofführung von unserem Anbau zu überzeugen und von der Landschaft verzaubern zu lassen
Kommt zuhauf
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Hofführung am Samstag, den 2.September
und am Samstag, den 9.September, jeweils um 14 Uhr.
Aus dem Schwalbennest grüßen Ulli und Martina mit Familie