Mai 2017
Liebe Kunden, liebe Freunde,
Die Angst vor der Frühjahrstrockenheit hat sich als gegenstandslos erwiesen. In diesem Jahr waren wir oft froh, wenn der Boden zwischen den Regenschauern so weit abtrocknete, dass wir ihn bearbeiten oder aussäen konnten. Ein Problem, mit dem wir uns lieber befassten, als wie in den vergangenen Jahren sehnsuchtsvoll nach jedem Tropfen Regen Ausschau zu halten. Dank unserer neuen Lehrlingin (oder wie heißt das weiblich politisch korrekt?) Johanna, die nach zwei Jahren auf der Marienhöhe im dritten Lehrjahr zu uns gekommen ist, wächst und gedeiht alles im Gartenbereich zwar durch die Kälte etwas verzögert, aber üppig und noch bzw. wieder einigermaßen unkrautfrei. Das haben wir auch den Praktikanten und der Masse von Schülern zu verdanken, mit denen wir dieses Jahr gesegnet waren. Naja, nicht allen - manche Schüler entdeckten auch, dass sich die breiten Wege zwischen den Beeten gut für ein Nickerchen eignen…
Sozusagen als Import von der Marienhöhe haben wir jetzt einen wunderschönen Kompost in Form eines Goldbarrens neben dem Gartenland zu liegen, was ja auch seinem Inhalt und seiner Bedeutung entspricht. Da kommt durch das, was Johanna auf der Marienhöhe gelernt hat, noch etwas mehr Landbaukultur in unseren Garten hinein.
Endlich haben wir auch unsere Erdbeeranlage wieder erneuert: in der alten machte die Arbeit im Kampf gegen die sogenannten „Beikräuter“ nicht mehr so richtig Spaß. Aber jetzt blühen 6 Erdbeerreihen und wecken Hoffnungen für eine leckere Ernte. Auch den Rhabarber, den wir im letzten Jahr gepflanzt und richtig fett mit Mist versorgt hatten, können wir in diesem Jahr schon etwas beernten, was dagegen beim Grünspargel noch etwas dauern wird.
Die ersten Zucchini begrüßen uns schon und auch die Kürbisse werden nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Was aber schon da ist und auf die werten Kunden wartet, ist unser geselliges Schwein, das letzte dieser Saison, danach kommen wieder neue Ferkel!
Zusammen mit einigen Lämmern, Jungschafen und Altschafen ist es in die ewigen Wühlgründe eingegangen, um unsere Kunden mit seinen leckeren Molkemetamorphosen zu erfreuen. Ausschließlich mit dieser und den Gemüse,- Kartoffel- und sonstigen Resten des Hofes gefüttert (neben dem berühmten demeter-Altbrot von Märkisch Landbrot), entwickelte es sich zu einem wachen und sensiblen Tier, das durch die mitleidigen Hände der Schüler, die Schwierigkeiten hatte, den Riegel im Schweinestall richtig zu bedienen, seine Freiheit oft in vollen Zügen genoss. Da es aber ein ausgesprochen gelehriges, ruhiges und umgängliches Tier war, wurde das ausnahmsweise von den Nachbarn nicht beanstandet, wir erhielten nur ab und zu zarte Hinweise aus der Umgebung: Euer Schwein steht mal wieder auf der Straße… und schon trabte es willig wieder in seinen Stall. Genauso willig und voll freudiger Erwartung, unsere Kunden zu beglücken, trippelte es bei seinem letzten Ausflug auf den Hänger und wühlt jetzt sicher zufrieden wie zu Lebzeiten auf den Wiesen des Großen Himmelsschweins.
Seine Grüße hat es in unserer Kühltheke hinterlassen und wartet auf Euch! Die Schlachter waren schwer begeistert und auch Ihr werdet es sein!
Vom Vorgänger gibt es inzwischen fetten Speck und Schinken, auch von Rind und Lamm haben wir etwas geräuchert und können alles auf Wunsch auf unserer neuen Aufschnittmaschine hauchdünn in Scheibchen schneiden.
Pünktlich zur Grillsaison gibt es abgesehen von den Delikatessen Kotelett, Kammscheiben und Schnitzel vom Schwein und den Lämmern auch wieder Lammgrillwürstchen. Die letzten Salami von der Osterschlachtung bilden dann knapp wieder den Übergang zur neuen Lammsalamiproduktion, die aber noch etwas Zeit zum Räuchern braucht.
Nutzt also das schöne Wetter und kommt in Scharen, aber vielleicht nicht unbedingt am Samstag, den 20. Mai. Da hat nämlich unsere Jutta Konfirmation! Die Nähe zum Schlachttermin ist nicht unbedingt ein Zufall und so werden wir an diesem letzten Freudentag in der Reihe der Konfirmationen unserer Kinder mal auch selber so richtig reinhauen und die Bedienung unserer Kunden wird vielleicht etwas mit Mängeln behaftet sein. Wenn Ihr aber gerne mal den Schülern beim Bedienen helfen wollt, werdet Ihr mit Salzburger Charme belohnt, denn von daher kommen unsere jetzigen Waldorfpraktikanten!
Wer zur Auswahl seine Festmenüs aber auf meine semi-professionelle Beratung nicht verzichten will, sollte lieber ab Sonntag kommen, dann aber bald, denn frisch schmeckt es immer am besten und wir freuen uns, wenn sich die Theke leert! Das Fleisch lässt sich ohne Schaden einfrieren, es gibt sogar Fachleute, die behaupten, durch das Einfrieren wird es noch zarter, was bei unseren knackigen Lämmern und dem saftigen Schwein aber eigentlich gar nicht nötig ist. Aber ein Segen sind diese Gefriermöglichkeiten schon, denn wer will schon das ganze Jahr Gepökeltes essen. Also leert die Theke und kommt zuhauf!
Für die Berliner Kunden können die Schnellst-Besteller noch Glück haben für dieses Wochenende, aber sicher zum Dienstag, den 23. Mai auf den Leopoldplatz und dann wieder zum nächsten Wochenende auf die gewohnten Märkte, die auf unserer Internetseite www.hofschwalbennest-brodowin.de zu erfahren sind.
Bestellungen nehmen wir gerne auf, solange der Vorrat reicht. Seid schnell!
Wir machen auch schon aufmerksam auf die nächste
Hofführung am Samstag, den 3.Juni um 14 Uhr.
Dann gibt es im Gemüse und Gartenland schon richtig was zu sehen!
Außerdem blicken wir schon voraus auf unser neustes Angebot: Strickwolle und Wollsocken aus unserer eigenen Schafwolle! Das ist ein Versuch, unsere wertvolle demeter-Wolle sinnvoll zu verarbeiten, denn für die Wolle selber bekommt man nur ein Viertel des Scherlohns. Die Wolle aus Neuseeland zu importieren ist billiger. Um diesem Wahnsinn Einhalt zu gebieten, wollen wir jetzt unsere eigene Wolle verarbeiten lassen. Dann liegt es an Euch, ob wir diesen Zweig weiter ausbauen! Also fangt jetzt schon an zu stricken in den lauen Sommernächten – der nächste Winter kommt bestimmt!
Aus dem Schwalbennest grüßen Ulli und Martina mit Familie