Alle meine Entchen… und anderes Getier

November 2018              

Liebe Kunden, liebe Freunde,

dass unsere Tochter am 13. Oktober ihren Geburtstag bei hochsommerlichen Temperaturen feiern konnte, haben wir in den 17 Jahren noch nicht erlebt. Dass es dann noch vier Wochen später immer noch fast genauso warm war und dass es wochen- und – ja monatelang praktisch nicht geregnet hat, deutet auf ein katastrophales Jahr für die Landwirtschaft hin. Tatsächlich ist es aber nicht so. Obwohl wir weiterhin keine Beregnung im Gemüse haben, können wir nur staunen, wie viel unter diesen Umständen trotzdem gewachsen ist und noch wächst. Wir hatten eine Rekord-Kartoffelernte, einen unglaublichen Zucchini und Kürbissegen – alles Pflanzen, die Wasser sehr lieben. Natürlich gab es erhebliche Ertragseinbußen bei etlichen Kulturen , aber eine Katastrophe? Davon sind wir glücklicherweise weit entfernt. Viele Kulturen haben sich prächtig entwickelt und haben gut eingesetzt, haben auf Grund der Trockenheit dann aber schnell abgebaut, wie Erdbeeren und Bohnen. Dafür war der Geschmack umso besser. Natürlich war dies das Jahr der Freilandtomate. Noch jetzt sind wir am Ernten und versuchen, auch die grünen Tomaten und einige Stauden noch in der Scheune abreifen zu lassen. Denn langsam wollen wir das Feld räumen, um die Bodenbearbeitung im Trocknen abzuschließen.

Wirklich problematisch ist es nur auf den ganz schweren Lehmböden, wo trotz Untersaaten der Boden so hart war, dass man im Herbst kaum pflügen und noch weniger ein gutes Saatbett hin bekommen konnte. Aber gerade in diesem Sommer hat sich die Bedeutung von Untersaaten und Gründüngung gezeigt: Statt verbrannter Erde ein  – wenn auch teilweise etwas kurz geratener –  grüner Bestand, auf dem auch die Tiere noch Futter finden können. Und jetzt waren nach zwei Tagen Regen die dicken Kluten so mürbe geworden, dass wir auch auf dem fetten Lehm ein schönes Saatbett  herstellen konnten und jetzt auch endlich den letzten Weizen im Boden haben. Durch die späte Saat wird es im nächsten Jahr zwar weniger Ertrag geben, aber eine Katastrophe ist das nicht.

Die Qualitäten wie Geschmack und Haltbarkeit  sind wie immer in trockenen Jahren sehr gut. Das wusste auch unser Wassergeflügel zu schätzen, die ja unsere „Abfälle“ aus Gemüse- und Getreidebau verwerten. Bis Mitte des Jahres profitierten sie auch noch vom nassen Vorjahr, das endlich die Seen wieder auf ein Rekordhoch aufgefüllt hatte, so dass der Parsteinsee wieder in unsere Bruchlandschaft vorgedrungen war und unsere Enten und Gänse genüsslich baden konnten. Die ganz kleinen Küken Sind ja gegen Regen von oben extrem empfindlich, das Baden dagegen lieben sie von der ersten Lebenswoche an sehr. Durch den fehlenden Regen konnten wir die Küken schon ganz früh auf die Obstwiese bringen. Zu dieser Zeit kann man sich das rasante Wachstumm noch gar nicht vorstellen: nach 8 Wochensind die flaumigen Küken zugefedert und im September sind sie von den erwachsenen Enten und  Gänsen kaum noch zu unterscheiden.  Durch die Trockenheit hat sich das Wasser im Parsteinsee gegen Ende des Jahres leider wieder zurückgezogen und wir mussten künstliche Bäder anlegen, was die Enten und Gänse aber nicht minder erfreute. Einige junge Flugentendamen, die wir eigentlich zur Zucht vorgesehen hatte, zogen es in ihrem Leichtgewichtsstadium vor, ihrem Namen Ehre zu machen und flogen auf den Parsteinsee davon, wo sie allen Fangversuchen im hüfttiefen Wasser zum Trotz noch heute glücklich und zufrieden leben. Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, sie im Winter doch noch anlocken und zu einem höfischen Leben bekehren zu können.

Der größte Teil der Gefiederten ist aber wieder zum Abflug auf Ihren Teller bereit:

Ab sofort kann wieder bestellt werden! Am liebsten per Mail, weil unser Telefon spinnt.

Erfahrungsgemäß haben wir nie ausrechend Geflügel für alle Bestellungen: wer also zu spät kommt, den bestraft das Leben!

Gerne bei der Bestellung das Wunschgewicht angeben (das des Geflügels!) und eine Kontaktadresse. Wir schlachten das Gros der Tiere in der Woche vor Weihnachten. Im Hofladen sind wir erfreut, wenn das Geflügel bis Samstag, den 22.12 abgeholt ist, aber für Notfälle sind wir natürlich auch noch am 23. Und 24.12 ansprechbar. Keiner soll das Fest ohne einen schmackhaften Braten verbringen.

Pommerngänse:                                              ca. 3,5-5,5 kg              17,90 € / kg

Landenten und Flugenten weiblich:                ca. 1,8-2,5 kg              16,50 € / kg

Flugerpel:                                                        ca. 3,3 – 4 kg             16,50 € / kg

Mularden und Pekingenten:                            ca. 2,5-3,5 kg             16,50 € / kg

Wem dieses Jahr nicht so nach Geflügel ist, kann natürlich auch auf einen Festtagsbraten von Lamm, Schwein und Lämmern ausweichen: Am 14 Dezember werden diese feinen Tierchen zerlegt, so dass das Fleisch ab dem 15.12. im Hofladen und ab Dienstag, den  18.12. auf den Berliner Märkten erworben werden kann. Bitte auch gerne vorbestellen. Das erleichtert uns die Arbeit sehr! Die Daten der Märkte können Sie unserer Internetseite www.hofschwalbennest-brodowin.de entnehmen.

Die dicke Kröte kommt zum Schluss: Einige Studenten fragten mich angesichts der Preise bei den Studentenpaketen, warum das Fleisch denn so preiswert wäre. Da habe ich dann mal in denalte Flyern recherchiert und festgestellt, dass wir beim Fleisch die Preise tatsächlich seit 2013 nicht erhöht haben. Weiter zurück finde ich keine Flyer mehr…In der Zwischenzeit haben sich aber die Preise für das Schlachten mehr als verdoppelt! Und das trifft ja mehr oder weniger auf alle Kosten zu. Auf der anderen Seite wollte ich gerade beim Fleisch das Preis für die Menschen, die die Tierhaltung noch schätzen können, in einem Rahmen halten, in dem sich der mormale Sterbliche unser Fleisch noch leisten kann. Aber selbst den Studenten erscheint es jetzt als für die Qualität zu niedrig. Und es stimmt ja: eigentlich müsste die sehr viel aufwändiger und tiergerchtere Haltung in den Preis viel stärker mit einfließen. Uns Ulli und ich sind jetzt auch in einem Alter, in dem wir Hilfe von jungen Leuten gerne annehmen. Aber die können und wollen auch nicht mehr unter den Bedingungen arbeiten, untwr denen wir aus Idealismus uns selber „ausbeuten“ mi 7-Tagewocheund Nachteinlagen. Jetzt haben wir das große Glück, vier junge, motivierte Menschen auf dem Hof zu haben, zwei Lehrlinge und zwei FÖJler und die können nicht von Luft und Liebe leben. Als ich mich dann noch bei den Preisen meiner benachbarten Kollegen umgeschaut habe, steht jetzt der Entschluss fest: Wir werden beim Fleisch unsere Preise etwas „anpassen“, aber in einem moderaten Rahmen und auch weiter Studentenpakete anbieten für den kleineren Geldbeutel

Denn wir wollen weiter durchführen können, was in unseren Augen zu einer wesengemäßen demter-Tierhaltung gehört:

Fleisch von vom Aussterben bedrohen Nutztierrassen, muttergebundene Milchviehhaltung (die Bullen bleiben bis zur Schlachtung bei der Mutter), Hörner an den Rindern, ganzjährige und ganztägige Weide (in der abwechslungsreichen Landschaft des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin),silagefreie Fütterung, mit Heu, Gras , wenig  – aber hofeigenem  – Getreide und selbst gehackten Rüben . Und viel Liebe bei der Haltung!

Dass Sie das Alles beim Weihnachtsbraten schmecken können

wünschen Ulli und Martina aus dem Schwalbennest

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